Die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern hat oberste Priorität, und ein gut durchdachtes Erste Hilfe System ist ein wesentlicher Bestandteil davon. Doch was gehört in einen Erste Hilfe Koffer? Welche Regeln gelten für die Medikamentenabgabe? Und wie sollten Notfallkonzepte gestaltet sein? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Punkte.
Notfallapotheken müssen jederzeit griffbereit und vollständig ausgerüstet zur Verfügung stehen. Sie sollten auffällig gekennzeichnet und an zentralen Orten aufbewahrt werden. Jedes Schulhaus benötigt mehrere Notfallapotheken, z. B. im Lehrerzimmer, in der Turnhalle, in Fachräumen wie Technischem Gestalten, Hauswirtschaft und Chemie, im Aussengeräteraum des Sportplatzes sowie im Lehrschwimmbad. Besonders im Chemieraum sind zusätzliche Einrichtungen wie Augen-Sofortspülungen oder Augenduschen erforderlich. Für Aktivitäten ausserhalb des Schulareals sollte jede Lehrperson eine kleine Notfallapotheke mitführen.
Die Position der Erste Hilfe Koffer ist entscheidend für schnelle Hilfeleistung. Sie sollten an zentralen, leicht zugänglichen und gut sichtbaren Orten mit entsprechender Beschilderung platziert sein. Der Zugang muss frei von Hindernissen und der Inhalt vor Staub, Wasser oder anderen Verunreinigungen geschützt sein. Es ist wichtig, dass alle Lehrkräfte und Mitarbeitenden den Standort kennen. Die Koffer sollten in einer Höhe angebracht sein, die auch jüngeren Schülerinnen und Schülern zugänglich ist.
Verbandspäckchen in verschiedenen Grössen (z. B. klein, mittel, gross). Besonders geeignet sind auch selbsthaftende elastische Bandagen, da sie ohne zusätzliche Fixiermittel sicher und einfach anzuwenden sind.
Pflaster und Wundschnellverbände
Fixierbinden: verschiedene Grössen
Kompressen zur Wundabdeckung
Wundreinigungstüchlein
Desinfektionsmittel*
Einweghandschuhe
Heftpflaster: zum Fixieren von Verbänden
Schere
Rettungsdecke: zum Schutz vor Unterkühlung
Dreiecktuch
Splitterpinzette
Kälte-Sofortkompresse: zur Kühlung von Verletzungen
Brandwundenkompresse
Augenkompresse
Zahnrettungsbox
Erste Hilfe Broschüre mit Anleitungen
*Beim Einsatz von Desinfektionsmitteln in Schulen ist Vorsicht geboten. Zwar sind sie keine Medikamente, enthalten aber chemische Substanzen und sollten nur in Ausnahmefällen zur Wundreinigung verwendet werden. Es ist ratsam, Eltern vorab über die Anwendung zu informieren und gegebenenfalls eine Einverständniserklärung einzuholen, um Allergien oder Unverträglichkeiten zu berücksichtigen. Wichtig ist ausserdem die Verwendung hautfreundlicher, kindgerechter Produkte sowie die Einhaltung geltender Vorschriften.
Vergessen Sie nicht, den Inhalt des Erste Hilfe Koffers regelmässig zu überprüfen und aufzufüllen.
❗️Tipp: Ergänzen Sie den Koffer mit einem Defibrillator (AED) und Beatmungsmasken. Diese können im Notfall, z. B. bei Herz-Kreislauf-Stillständen, Leben retten. Unser Partner resQshock berät Sie gerne bei der Auswahl und Platzierung eines geeigneten AEDs.
In der Schweiz ist es Lehrpersonen grundsätzlich verboten, Medikamente an Schülerinnen und Schüler abzugeben. Dieses Verbot gilt selbst für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Schmerztabletten oder Salben. Eine Ausnahme besteht nur, wenn eine schriftliche Einwilligung der Eltern und eine ärztliche Anweisung vorliegen. Ohne diese Dokumente können Lehrpersonen im schlimmsten Fall persönlich haften, insbesondere wenn durch die Medikamentenabgabe Schäden entstehen.
Die Verantwortung für die medizinische Versorgung eines Kindes liegt in erster Linie bei den Eltern. Schulen sollten deshalb ein klares Vorgehen definieren und sicherstellen, dass alle Beteiligten informiert sind. In Notfällen, etwa bei lebensbedrohlichen Zuständen, besteht jedoch eine gesetzliche Pflicht zur Hilfeleistung, um eine Unterlassung strafrechtlich auszuschliessen.
In der Schweiz gibt es keine einheitliche, landesweit verbindliche gesetzliche Regelung für Notfallkonzepte in Schulen. Stattdessen sind die Kantone für die Bildung und damit auch für die Sicherheitsvorkehrungen in Schulen verantwortlich. Schulen sind jedoch verpflichtet, Notfallkonzepte zu erstellen, die auf ihre spezifischen Gegebenheiten und potenziellen Risiken abgestimmt sind. Diese Konzepte umfassen typische Notfälle wie Unfälle, Brände, medizinische Notfälle oder auch Amokläufe und sollen in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Fachstellen entwickelt werden.
Empfehlungen zur Erstellung von Notfall- und Sicherheitskonzepten bieten unter anderem die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) und kantonale Bildungsdirektionen. Zudem gibt es unterstützende Tools wie Sicherheitsordner oder Notfall-Apps, die speziell für Schulen entwickelt wurden, beispielsweise im Kanton Zürich.
Ein gut gefüllter Erste Hilfe Koffer allein reicht nicht aus – im Notfall zählt vor allem, wie schnell und kompetent reagiert wird. Mit einem speziell auf Schulen abgestimmten Erste Hilfe Kurs (zum Beispiel von Sanio 😉) stellen Sie sicher, dass Ihr Team auf alle Eventualitäten vorbereitet ist.
Warum ist ein Kurs so wichtig?
Lehrpersonen und Mitarbeitende stehen oft an vorderster Front, wenn ein Notfall eintritt. Ein regelmässiges Training vermittelt nicht nur die Grundlagen der Ersten Hilfe, sondern gibt auch Sicherheit im Umgang mit lebensrettenden Massnahmen wie der Reanimation oder dem Einsatz eines AED (Defibrillator).
Kursinhalte umfassen unter anderem:
Notfallmanagement als Lehrperson
Wundversorgung
Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR)
Praktische Übungen mit einem AED
Handeln bei speziellen Notfällen, wie Asthma, Allergieschocks oder Epilepsie
Ein solcher Kurs bietet Ihrem Team nicht nur lebensrettende Fähigkeiten, sondern stärkt auch das Vertrauen, in Stresssituationen ruhig und professionell zu handeln.
Planen Sie jetzt vorausschauend und buchen Sie einen Erste Hilfe Kurs für Ihre Schule!
Erste Hilfe in Schulen ist mehr als nur ein gut gefüllter Koffer. Sie umfasst klare Regeln zur Medikamentenvergabe und strukturierte Notfallkonzepte. Regelmässige Schulungen und eine durchdachte Vorbereitung sind entscheidend, um im Ernstfall schnell und richtig zu handeln.
Gemeinsam sorgen wir für mehr Sicherheit. 💪